„Haben und Schein“ scheint das Motto unserer modernen Gesellschaft zu sein. Es geht um Personal Branding, Sichtbarkeit, Marke sein – um erfolgreich zu sein! Denn Erfolg ist das Maß aller Dinge. Und mir stellen sich da gleich mehrere Fragen. Z. B. „Muss ich wirklich sichtbar sein, um erfolgreich zu sein?“ „Muss ich im landläufigen Sinne erfolgreich sein, um glücklich und zufrieden zu sein?“ „Ist diese Weltanschauung nachhaltig und sinnvoll?“
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„Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“ – der Buchtitel ist leicht arrogant und einseitig! Man könnte auch „unmenschlich“ sagen!
Weniger Social Media würde unserer Gesellschaft gut tun.
Hallo Pete,
ja, das ist das Problem mit plakativen Aussagen. Sie sind immer erstmal einseitig. Wie ich im Podcast auch sage: Die Aussage stimmt absolut – und sie ist genauso absolut falsch ;-). Die Wahrheit liegt in der Mitte, würde ich sagen. Und ja, seit ich mein Social Media Engagement reduziert habe (und es ist immer noch genug), geht es mir deutlich besser.
Herzlichen Gruß,
Henrik
Hallo Henrik,
meine Buch-Highlights waren dieses Jahr bis jetzt: „Im Grunde gut“ von Rutger Bregman, weil er als holländischer Historiker und Aktivist die Menschheitsgeschichte mit echt tollen Stories und Archivberichten komplett neu erzählt – vor allem mit lauter Optimismus. Nur weil sich die Welt für negative Geschichten und Katastrophen interessiert, heißt das nicht, dass deswegen der Mensch schlecht wäre. Das genaue Gegenteil sei der Fall.
Das andere Highlight ist ein eher technisches Buch aus der Autoindustrie mit dem Titel: „Die zweite Revolution in der Autoindustrie“ von James P. Womack aus dem Jahr 1991 (!). Darin kann man erkennen, dass am Beispiel der Autoindustrie bzw. der japanischen QM-Tugenden die Möglichkeiten des echten Teamplays zu erkennen ist. Leider verlieren in dem Buch die Amerikaner und Europäer das Rennen gegen die Asiaten, aber spannend ist zu lesen, dass die Japaner das vor allem mit dem Empowering der eigenen Mitarbeiter erreicht haben. Und das sie mit Respekt aber auch Neugierde von uns im Westen gelernt haben.
Nur während wir uns auf die Fehler und die meldende Person konzentrieren, nutzen die anderen solche Probleme zur Lösung und bedanken sich dafür bei den Mitarbeitern. Wir sehen z. B. hier nur die Lücken in Lebensläufen (Recruiting) und übersehen, dass sich ein Mensch für mein Unternehmen interessiert.
Ansonsten bin ich bei dir Henrik.
Die Welt ist in ihrer Größe und Ressourcen absolut endlich. Von daher kann ein reines Wachstum aller Wirtschaften kein Ziel sein!
Aber der Mensch ist in der Evolution noch ein Kleinkind und nur ein paar Minuten auf diesem Planeten.
Wir müssen es wohl auf die ganz harte Tour lernen oder erkennen, dass uns auch Elon Musk nicht alle zum Mars bringen kann. 😉
Das muss ja so anstrengend sein, dieser latente Narzissmus – vor allem gibt es neben dem Personal Branding auch noch das Re-Branding. Wenn sich alle nur noch damit beschäftigen würden, hätten wir nichts zu Essen und würden nicht von A nach B kommen.
Die Digital-Bubble ist eben nur ne Bubble! 🙂